Die Pandemie hat unsere Arbeitswelt maßgeblich beeinflusst. Mobiles Arbeiten gehört für Millionen an Menschen mittlerweile zum Alltag dazu.
Doch wie könnte sich die Zukunft von Homeoffice im Einzelnen gestalten?
Inhaltsverzeichnis
Wünsche von Beschäftigten
Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren gehört Homeoffice für die meisten Menschen zum Alltag.
Allein im Frühjahr 2021 arbeitete nach Aussagen des deutschen Instituts für Wirtschaft jeder Zweite hierzulande im Homeoffice.
Im Frühjahr 2020 belief sich diese Quote noch auf etwa 13 Prozent. Diese Zeit ging an den meisten Beschäftigten nicht spurlos vorüber. Ganz im Gegenteil: Auf viele Angestellte übt Homeoffice einen besonderen Reiz aus.
Berufs- und Privatleben miteinander vereinen
Das Infektionsrisiko am Arbeitsplatz minimiert sich. Zudem fällt es Berufstätigen leichter, ihr Berufs- und Privatleben durch das mobile Arbeiten miteinander zu vereinen. Müssen Beschäftigte keinen Arbeitsweg zurücklegen, sparen sie dadurch zusätzlich Zeit und Geld.
Erleichternd kommt hinzu, dass sie Kosten wie Miete und Strom steuerlich absetzen können. Pro Homeoffice-Tag ist eine Ersparnis von bis zu fünf Euro möglich. Das bedeutet maximal 600 Euro pro Jahr.
Viele Angestellte wünschen sich Homeoffice
Erste Umfragen ergeben, dass viele Menschen auch nach der Pandemie nicht auf das Homeoffice-Modell verzichten möchten.
Rund 17 Prozent der Beschäftigten gaben zu verstehen, dass sie sogar gern komplett mobil arbeiten würden.
Weitere 14 Prozent würden ein Hybridmodell bevorzugen, bei dem sie ungefähr 75 Prozent ihrer Arbeitszeit zu Hause verbringen. Zudem wünschen sich 58 Prozent aller Umfrageteilnehmer, dass ihr Unternehmen sie bei der Möblierung der Heimarbeitsplätze unterstützen könnte.
Pläne der Unternehmen
Auch wenn die Homeoffice-Pflicht in Deutschland mittlerweile der Vergangenheit angehört, streben die meisten Unternehmen in Deutschland auch zukünftig ein Heimarbeit-Modell an.
Dieser Umstand ist in erster Linie den hohen Infektionszahlen geschuldet. Dieses Resultat basiert auf einer aktuellen Handelsblatt-Umfrage unter 40 Dax-Konzernen sowie zehn großen Familienunternehmen.
Unterschiedliche Standpunkte
Für die Planung der Zukunft gehen die Meinungen der Unternehmen und Beschäftigten dennoch weit auseinander. Nach Corona möchte nur noch wenige Unternehmen die Option bieten, dass ihre Angestellten komplett von zu Hause aus arbeiten könnten.
Ganze fünf Prozent der Unternehmen gaben sich dafür offen, dass ihre Mitarbeiter ungefähr 75 Prozent ihrer Zeit im Homeoffice verbringen können.
Etwa ein Drittel aller Unternehmen sind bestrebt, ihren Angestellten eine halb-mobile Arbeitsstelle zu offerieren. Ein Drittel aller befragten Firmen betonte jedoch auch, diese Möglichkeit langfristig überhaupt nicht anbieten zu können.
Mangelnde Unterstützung für die Homeoffice-Einrichtung
In Bezug auf die Homeoffice-Ausstattung fühlen sich die meisten Unternehmen laut Umfragen jedoch nicht in der Pflicht. Demzufolge gaben knapp 60 Prozent aller Entscheidungsträger an, dass ihre Angestellten Unterstützung bei der Einrichtung des Homeoffice benötigt hätten. Doch tatsächlich wurde nur die Hälfte aller Unternehmen auch wirklich aktiv.
Die Arbeitswelt der Zukunft: Darauf kommt es an
Nach Aussagen des Ifo-Instituts arbeiten derzeit ungefähr 28 Prozent aller Angestellten deutschlandweit regelmäßig von zu Hause aus.
Langfristig gehen die Münchner Ökonomen von einer Homeoffice-Quote von etwa 25 Prozent aus.
Diese Zahl schließt ebenfalls Werksmitarbeiter ein, die an ihre jeweiligen Unternehmen gebunden sind. Für die Zukunft möchten zahlreiche Betriebe hybride Arbeitsoptionen einrichten. Denn viele Unternehmen sind sich sicher, dass ein „Zurück in die Alte Welt“ so gut wie ausgeschlossen ist. Stattdessen gehen die meisten Betriebe tatsächlich davon aus, dass die Zukunft hybrid sein wird.
Folgen Umstrukturierungen?
Um Mitarbeiter dennoch für die Tätigkeit am Arbeitsplatz zu motivieren, planen viele Unternehmen eine Umstrukturierung ihrer Büros. Zukünftig wird es vermutlich üblich sein, die eigenen Büroflächen zu minimieren und in einen Ort der Begegnung für den regelmäßigen Austausch umzuwandeln. Zugleich betrachten Unternehmen ihre Büros zukünftig als einen Ort, an dem Betroffene ihre Kreativität fördern können.
Ein gutes Beispiel sind diverse Dax-Konzerne, die ihre Standorte modernisieren und auf diese Weise neue Begegnungsräume erschaffen möchten.